Das heißeste Schützenfest …

… feierten wir in Rodenberg im Jahr 2010 – und das lag nicht nur an den Temperaturen !

Es ranken sich viele Geschichten und Gerüchte über die abhanden gekommene Schützenkette: Als Souvenir sollen die alliierten Amerikaner sie nach dem Ende des 2. Weltkrieges erbeutet haben. Es wird erzählt, eine bewaffnete amerikanische Patrouille hätte die Kette an das Kanonenrohr eines Panzers gehängt und sei damit durch die Straßen Rodenbergs gefahren. Ob sie in den USA gelandet ist, blieb ein Rätsel. Skeptisch war daher auch die erste Reaktion des damaligen Hauptamtsleiters Günther Wehrhahn als sich im November 2019 ein Schützenbruder aus dem Sauerland meldete, dieses Schmuckstück bei einem Auktionshaus in New Jersey entdeckt zu haben. Nähere Recherchen gemeinsam mit Rolf Tegtmeier ließen keinen Zweifel an der Echtheit der Kette und man trat in Verhandlung mit dem Auktionator – war das gute Stück doch mit 2300,- Dollar gelistet. Doch Thomas Wittmann wollte kein Geld – ihm war es wichtig die Kette wieder den rechtmäßigen Besitzern zukommen zu lassen. Er wollte „die Möglichkeit nutzen, etwas Falsches zu berichtigen“ und machte sich mit seinen beiden Söhnen und einem Freund auf den Weg zum Rodenberger Schützenfest. Herzlichst in Rodenberg begrüßt führte man die kleine amerikanische Abordnung in diesen Tagen durch die Stadt und ließ sie an allen traditionellen Festivitäten als Ehrengäste teilhaben, was dazu führte, dass sie sich wie „Stars“ fühlten. Der emotionale Höhepunkt war das Spielen der amerikanischen Hymne durch die Schaumburger Musikanten zum Festessen am Schützenfestmontag, gefolgt von der feierlichen Übergabe durch Mr. Wittmann an den damaligen Bürgermeister Altenburg, was die Rodenberger im Zelt durch fünfminütige Standing Ovations quittierten.

 

Überschwänglich dankte Mr. Wittmann im Nachhinein für die „wundervolle Zeit in Rodenberg“ und die für ihn exotisch anmutenden Eindrücke, die er nie vergessen wird. Er hatte uns nicht nur unsere Schützenkette zurückgebracht, sondern zusätzlich 1000 ,- € spendiert, die zum Erhalt unserer historischen Gebäude verwendet werden sollten. Zudem widmete er Günther Wehrhahn, Marlies Berndt-Büschen, Helmut Stille und Thomas Schwarz eine Erinnerungstafel.

 

 

Die Schützenketten sind übrigens im Museum ausgestellt! Vielleicht eine kleine Anregung für Sonntag, statt durch die Stadt zu marschieren, einen Abstecher ins Museum zu machen?! Noch mehr zum Thema Schützenfest gibt es unter Audio zu hören! Eine tolle Idee hatte auch das Schützenkomitee: Es wurde bei YouTube ein eigener Kanal angelegt, der unter dem Suchbegriff „Bürgerschützenfest Rodenberg“ gefunden und abonniert werden kann.

Wenn auch in diesem Jahr alles anders ist – denken wir an die vielen, gemeinsamen und schönen Momente unserer Rodenberger Schützenfeste und freuen uns auf 2021!

HORRIDO!

 

 

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Bauantrag Inselfoyer

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Die neue Badesaison beginnt …

… am 16. Juni 2020 –  wegen der Corona-Pandemie mit besonderen Auflagen. Doch wenn man zurück schaut, dann hat unser Schwimmbad schon so einiges erlebt.

Die städtische Freibadeanlage wurde am 16. Juni 1935 in Betrieb genommen, also genau vor 85 Jahren. Das Wasser lieferte die Aue, die an der Burgmühle gestaut wurde und somit konnte es frisch in das Becken eingeleitet werden. Das Wasser wurde natürlich durch Sonneneinstrahlung erwärmt. 2 Mal wurde während der Badesaison frisches Wasser eingeleitet mit allem, was so in der Aue lebt und schwimmt.

In der ersten Saison 1935 badeten 2236 Erwachsene und 6430 Kinder. Die Einnahme betrug 423,90 Mark. Schulkinder und Lehrer durften gratis baden.

Auch zur damaligen Zeit gab es „böse Buben“ die sich über die Regeln hinwegsetzten und somit schrieb der Bürgermeister am 5. Juli 1935 an den Nachtwächter er möge in Zukunft seinen Nachtwachdienst auf die „Freibadanlage“ ausdehnen.

Interessant ist, dass das Eis aus dem Schwimmbad zur Kühlung von Lebensmitteln verwendet wurde. Das belegt ein Brief der Stadt an einen Schlachtermeister aus dem Jahr 1936: “Sie haben 8 Fuder Eis aus der städtischen Badeanstalt gefahren. Entsprechend den Abmachungen haben sie für das Fuder 2 RM=16 RM zu zahlen. Ich bitte Sie, diesen Betrag bis spätestens bis zum 1. März bei der hiesigen Stadtkasse einzuzahlen.“

1937 war die „Schwimmbadeanstalt von morgens 7-12 und von 13-20 Uhr geöffnet.

Eine weitere Begebenheit zum Schmunzeln geht aus dem Brief des Stadtdirektors an einen Rodenberger Bürger hervor:

„Sehr geehrter Herr …! Ich bitte Sie sehr, Ihre Ziege nicht mehr in der Nähe der Hecke des Schwimmbades anzubinden. Unser Bademeister gibt sich die erdenklichste Mühe, die Hecke instand zu halten und Ihrer Ziege kann man die Fresslust nicht verbieten.“

1975, ein Jahr nach der Gebiets- und Verwaltungsreform, wurde das Freibad grundlegend erneuert und ausgebaut und am 04. Juli wieder eröffnet. Somit ist unser Freibad in der jetzigen Form 45 Jahre alt und die Aufgaben des Nachtwächters von 1935 übernimmt seit 2007 eine Überwachungskamera.

Wir freuen uns auf eine neue Badesaison, die für uns alle neu und ganz besonders sein wird.

 

AK Rodenberg, Badeanstalt 1953 (Museumslandschaft Amt Rodenberg e.V. CC BY-NC-SA)

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Der 28.04.2005 …

… war ein sonniger Tag als in der Mittagszeit plötzlich die Sirenen heulten und sich aus allen Richtungen Feuerwehrfahrzeuge auf den Weg nach Rodenberg machten. Ein Blick ließ schnell den Grund erkennen : eine schwarze Rauchsäule stieg kilometerweit sichtbar über dem Alten Rodenberg auf.  „Jetzt brennt unser Wahrzeichen ab “ – sagten die vielen Rodenberger bei dem Anblick. Während Reparaturarbeiten der Mühlenkappe war ein Feuer entstanden. Daß Schlimmeres verhindert wurde, verdanken wir dem raschen Eingreifen der Kameraden und Kameradinnen der Rodenberger Feuerwehr sowie allen Feuerwehren der umliegenden Orte.

Freuen wir uns also, daß alles ein glimpfliches Ende gefunden hat und unsere Mühle sich nach der aufwendigen Sanierung als Ausflugsziel mit herrlicher Weitsicht größter Beliebtheit erfreut.

Einige Fotos dazu könnt Ihr auf unserer Galerie anschauen und unter Audio bekommt Ihr einen kurzen geschichtlichen Einblick wie die Rodenberger zu ihrer Windmühle kamen.

 

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Vivat ….

…. riefen Hunderte Rodenbergerinnen und Rodenberger und schwenkten begeistert die Rodenberger Stadtfähnchen als Graf Ernst zu Holstein-Schaumburg, angeführt vom berittenen Fanfarenzug Freckenhorst, mit seinem hochwichtigen Gefolge  auf der Museumsinsel eintraf.

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Eindrucksvoll wurde von der Laienspielgruppe Soldorf in prächtigen mittelalterlichen Kostümen die Verleihung der Stadtrechte nachgespielt.

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Nach dem Festakt, dessen Höhepunkt die Verlesung und feierliche Übergabe der Stadtrechtsurkunde war, lud Bürgermeister Ralf Sassmann ein,  gemeinsam mit dem Pferdekorso, den Gästen sowie den Vertretern der Vereine mit ihren Fahnen zu den historischen Stadttoren zu ziehen und bei Freibier den Abend ausklingen zu lassen.

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„Wir machen das Licht an “ – unter diesem Motto wurde im festlichen, wenn auch etwas unüblichem Rahmen am 18.04.2015 das Festjahr der Stadt Rodenberg eingeläutet.Eindrucksvolle Bilder unter „Galerie“ lassen diese gelungene Veranstaltung noch einmal Revue passieren.

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Zum Osterfeuer …

… gehen wir in diesem Jahr leider nicht !

Aber hören wir doch stattdessen mal in die unheimliche Legende um den „Mordmichel“ hinein.

Wir wünschen, trotz der derzeitigen Umstände, entspannte und sonnige Ostern !

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Gegen die Langeweile …

… die uns in diesen Tagen vielleicht überkommt, haben wir ein Mittel:

Klick auf unseren neuen Button „Audio“ ….  und hör einfach mal rein.

Viel Spaß !

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Auswanderer

Auswanderer

In dem „Wochenblatt für die Grafschaft Schaumburg“ vom 24. März 1864 fand ich nachstehende Anzeige des Rodenbergers Phil. Behrend.

Da kam mir die Erinnerung an einen Bericht aus dem Jahre 1846 aus der Chronik Algesdorfs. In jenem Jahr waren in fast ganz Europa die Ernten infolge anhaltender Nässe missraten. Auch hier bei uns gab es nur schlimme Missernten. Besonders groß wurde die Not im Frühjahr 1847. Es fehlten Kartoffeln, Brotgetreide und das Viehfutter. Der Lebensmittelpreis verdreifachte sich. Der Himpten Roggen, etwa 30l, stieg von 30 Groschen auf einen Taler. Wenig Arbeit ergab auch wenig Lohn. Um zusätzliche Arbeit zu generieren ließ man in Schaumburg-Lippe von der Fürstin Ida, den Ida Turm im Harrl und den Wilhelms Turm auf dem Rehburger Berge errichten. Bei uns wurden viele Tagelöhner und Arbeiter aus dem Steinbruch von den hiesigen Bauern unterstützt. Diesen Nahrungssorgen und dem geringen Verdienst ist es wohl zuzuschreiben, dass viele Bürger Algesdorfs nach Amerika auswandern wollten. Die Tischler im Dorf und in der Stadt Rodenberg hatten im Frühjahr 1847 nichts anderes zu tun als Kisten und Kästen für die Amerikafahrer zu zimmern.

Am 5. Juni 1847 zogen 28 Personen von hier fort. Eine große Begleitung von Freunden und Bekannten zog mit ihnen bis nach Haste zum Bahnhof und dem Zug nach Bremen.

In den Folgejahren bis zum Jahrhundertwechsel waren es insgesamt mehr als 50 Personen die ihr Glück in Amerika suchten.

Die Ernte im Herbst 1847 war dagegen wieder gut und machte der herrschenden Hungersnot ein Ende.

 

Was wissen wir über Philip Behrend?

Philip Behrend ist 1801 in Rodenberg als 5. Kind des Itzig Behrend ( 1765-1845 ) und seiner Frau Rebecca Isrelin aus Coppenbrügge ( 1771-1843 ) geboren.

Er wuchs mit 10 Geschwistern in dem Haus an der Aue auf.

Philip/Feibisch Behrend starb mit 83 Jahren 1884 in Rodenberg.

Von seinen Geschwistern sind zwei, nämlich Bernhard sein ältester Bruder und Julchen seine jüngste Schwester nach Amerika ausgewandert.

Itzig Behrend, der Chronist

Sein Vater Itzig Behrend hat das Leben seiner Familie in Rodenberg beschrieben und gehört somit zu den Chronisten, die im Museum ausgestellt werden.

Die Chronik bringt tagebuchartige Eintragungen der wichtigsten Ereignisse aus dem

Leben des Händlers Itzig Behrend. Er berichtet von Begebenheiten des öffentlichen und privaten Lebens aus den Jahren 1801 bis 1843, vor allem von den Auswirkungen des Napoleonischen Feldzuges.

Itzig Behrend wurde 1765 in ’Grove 65’ geboren. Nach Erwerb der Häuser zog er 1796 nach ’Grove 88’ und 1817 nach ’Mühlenstraße 15’ (heute Oberheide an der Steinaue – siehe Bild). Er hatte elf Kinder, von denen zwei schon im Alter von 5 und 10 Jahren starben.

 

Bernhard Behrend und der Juden-Distrikt in Amerika

Itzigs ältester Sohn Bernhard, geb. 1793, hatte den Plan einen Distrikt in Nord-Amerka zu kaufen, damit sich die jüdischen Glaubensbrüder dort niederlassen können. Er nahm mit verschiedenen wohlhabenden Juden, die im Bankgeschäft bedeutend waren, Kontakt auf; hatte jedoch keinen Erfolg.

1847 bietet Bernhard Behrend freiwillig sein Haus und seine Ländereien an Meistbietende zum Verkauf an um auszuwandern.

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Die ganze Welt ist in Aufruhr …

… und unser Leben wird sich für einige Zeit ändern ! Wir alle müssen in den nächsten Wochen und Monaten mit Einschränkungen leben  –    das gilt auch für das Museum und die Windmühle. Aufgrund des Ansteckungsrisikos bleiben diese Gebäude für Besucher verschlossen, ebenso werden leider alle geplanten Veranstaltungen bis auf Weiteres abgesagt. Es entfallen z. Z. auch die regelmäßigen Arbeitskreis-Treffen sowie die Vorstandssitzungen und somit wird es ruhiger im Vereinsleben. Selbstverständlich können Sie telefonisch oder per Mail mit uns in Kontakt treten um evtl. Anfragen abzuklären.

Richten wir doch den Blick nach vorne und schauen zuversichtlich auf die Zeit nach der Corona-Krise, wenn wir gemeinsam als Team wieder aktiv werden können.

Gehen Sie achtsam miteinander um und bleiben Sie gesund !!!

 

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Foyer kann nur noch über …

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